Nach dem Thema der „Waffen“ innerhalb der Sicherheitsbranche möchte ich mich einem neuen Thema widmen:

„Der Ausrüstung“

Für viele scheinbar der Ersatz zur Dienstwaffe oder das Mittel gegen die fürchterliche Angst im Arbeitsalltag.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin absoluter Verfechter von Einsatzmitteln, nur alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort!

Die SK 4 (Schutzklasse 4) Weste bei der Tätigkeit als Doorman ist meiner Meinung nach etwas überzogen. Bei manchen Koppelbestückungen frage ich mich, ob dies nicht einfach einen Fitnessaspekt erfüllen soll, denn „Schlagstock“ „Handfesseln“ „Kabelbinder“ „First Aid Kit“ „JPX“ „Multitool“ und viele nette Gegenstände mehr zieren so manche Koppel der Superhelden der Branche. Lustigerweise sind nützliche Einsatzmittel wie eine Taschenlampe sehr oft tief unten in der Einsatztasche vergraben.

Die Frage nach dem Sinn blieb leider oft unbeantwortet oder „Lieber habe ich zu viel als zu wenig dabei“ sind gern gehörte Phrasen. Entsprechende Gefährdungsbeurteilungen (GBU), welche dies begründen würden konnten im seltensten Falle vorgelegt werden. Auch die direkte Anweisung des Unternehmens war meist nicht erteilt worden und somit wäre ein Gedanke an die gesetzlichen Voraussetzungen, m. E. nach von Nöten.

Die Mitarbeiter meines Unternehmens tragen auch Auftragsbezogen eine erweiterte persönliche Schutzausrüstung (PSA), denn bei Streifgängen im öffentlichen Raum und entsprechendem Konfliktpotential schätze ich die Gefährdung höher an als bei manchen anderen Einsatzgebieten. Doch auch hier setzen wir auf stich- und schnittschutzhemmende Westen und verzichten auf Ausrüstung, welche im diplomatischen Personenschutz in Krisengebieten verwendet wird.

Das First Aid Kit oder Erste Hilfe Paket gehört meiner Meinung nach zur Grundausstattung einer Streife, jedoch ist auch hier die Bestückung lageabhängig zu gestalten. Des Weiteren sollten die vorhandenen Erste Hilfe Materialien auch bekannt und der Umgang damit geübt werden. Eine Traumabehandlung über mehr als 10 Minuten ist im Objektschutz eher nicht der Regelfall und hierfür sollte auch eine erweitere medizinische Einsatztasche vor Ort sein. Das gängige Pflaster findet sich in manchen Erste Hilfe Paketen gar nicht oder muss erst von der 10 Meter Rolle mit der klassischen „Raptor“ Schere abgetrennt werden.

Der Schlagstock (der Überbegriff wird aus Gründen der Einfachheit verwendet) als Mittel zum Eigenschutz oder der präventiven Abschreckung mag in Einsatzgebieten, mit erhöhtem Konfliktpotential und ggf. sogar erhöhter Zugriffsdauer auf Unterstützungskräfte sehr nützlich sein, jedoch habe ich bis heute keine plausible Begründung gehört, welche GBU das Mitführen von Schlagstöcken aller Farben und Formen im Objektschutz innerhalb eines befriedeten Besitztums ohne Besucherverkehr, mit Hauptaufenthalt innerhalb der gesicherten Pforte für nötig beurteilt.

Das Multitool, ist eines der m. M. nützlichsten Dinge, welche an einer Koppel sein können. Dieser Ausrüstungsgegenstand kann in nahezu jedem Bereich der operativen privaten Sicherheitswirtschaft sinnvoll genutzt werden und auch das Gewicht – Sinn Verhältnis erscheint hier ausgewogen zu sein.

Zusammenfassend möchte ich sagen, jedes Einsatzmittel hat seine Berechtigung in diversen Einsatzgebieten und in anderen überhaupt nicht. Es stellt eher eine Einschränkung des Dienstgeschehens dar, oder zumindest eine Erschwerung. Jedes Kg muss getragen / bewegt werden!

In diesem Sinne

Bleibt gesund und passt auf euch auf!

Ausrüstungsgegenstände in der privaten Sicherheit

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